Einführung

Der Newton® kompatible PDA

Der Personal Digital Assistant, kurz PDA genannt, ist ein Kleinstrechner, den man am ehesten als Kreuzung zwischen einem Organizer und einem Laptop charakterisieren könnte. Zur Dateneingabe wird anstelle einer Tastatur ein weicher Kunststoff-Stift verwendet, mit welchem direkt auf dem Bildschirm geschrieben und gezeichnet werden kann. Handschrift wird entweder vom System selbstständig erkannt oder in Form von elektronischer Tinte gespeichert. Die Bedienung erfolgt durch Antippen von Menüs und Symbolen mit dem Stift, zur Not auch mit dem Fingernagel.
Zur Eingabe längerer Texte kann eine optionale, externe Tastatur angeschlossen werden.

Zusätzlich zu den eingebauten Anwendungen wie Notitzblock, Terminkalender, Datenbank oder Taschenrechner wird eine große Menge an Zusatzsoftware für alle Lebenslagen, zum Teil als Shareware angeboten. Daten und Programme werden im internen Speicher (2 MB) oder auf einer optionalen PCMCIA Flash-Speicherkarte abgelegt.

Mit Hilfe eines Modems (extern oder PCMCIA, auch D-Netz oder Modacom) ist der PDA zudem e-Mail- , FAX- und sogar Web-Browser-fähig.

Daß die aktuellen PDAs nur Schwarz/Weiß Bildschirme haben, muß nicht unbedingt ein Nachteil sein, denn Farbbildschirme benötigen eine ständige Hintergrundbeleuchtung, haben deshalb einen hohen Strombedarf und sind bei diffusem oder gar Sonnenlicht kaum ablesbar.

Der abgebildete MessagePad 130 ist das derzeitige Einsteugermodell. Dank seines geringen Gewichts, des entspiegelten Bildschirms, der zuschaltbaren Hintergrundbeleuchtung und der hohen Batterie- bzw. Akkukapazität eignet er sich besonders auch zur Verwendung im Cockpit, ja selbst im UL-Flieger, z.B. als Ersatz für ein vorhandenes Kniebrett, zum Abhaken einer Checkliste, oder wie im Folgenden beschrieben, zum Einsatz als GPS gestütztes Kartengerät. Mittels Klettband (Fahrradhandel), welches zwischen Rechner-Rückseite und der umgeklappten Bildschirmabdeckung durchgeführt wird, läßt sich der PDA einfach am Oberschenkel befestigen.

Der im Titelbild abgebildete MessagePad 2000 ist der neueste Vertreter dieser PDA-Linie, und bietet durch seinen mit 162 MHz getakteten Strong-ARM Prozessor die fünf- bis zehnfache Rechenleistung des MP 130. Zudem hat er jetzt zwei PC-Card Steckplätze, 5 Megabytes eingebauten Speicher, sowie einen neuen Bildschirm mit 16 Graustufen und der doppelten Anzahl von Bildpunkten, so daß sich Karten selbst noch im Maßstab 1:1 verglichen mit der Papierform lesbar darstellen lassen.

 

Was ist GPS Map?

Das Programm GPS Map macht in Verbindung mit einem GPS-Empfänger aus jedem Newton kompatiblen PDA ein einfach zu handhabendes Navigationssystem mit Landkartendarstellung. GPS Map läuft auf allen PDAs mit Betriebssystemversion 1.3 oder 2.x.

Die Leistungsfähigkeit dieses Systems war bisher nur mit speziell entwickelter Hardware, oder gut ausgebauten Laptops zu erreichen. Während die Spezialhardware recht teuer ist, und auch zu nichts anderem genutzt werden kann, und der Laptop immer noch recht unhandlich, schwer, bei Sonnenlicht kaum ablesbar und ein Stromfresser ist, haben Sie mit dem PDA ein kleines, billiges und universell einsetzbares Gerät zur Verfügung.

Die meisten sogenannten "Moving Map" Systeme inklusive der GPS-Empfänger mit diser Zusatzfunktion basieren auf der Jeppessen Datenbank oder einer Nachbildung und zeigen eine primitive Grafik aus wenigen Punkten und Linien.

GPS Map dagegen kann sowohl mit eingescannten Rasterkarten als auch mit Vektorkarten arbeiten, und unterstützt alle gängigen kartografischen Projektionsmethoden. Somit können Sie Ihre bevorzugten Papierkarten wie ICAO, Anflug- oder Platzkarten mit allen enthaltenen Details in GPS Map laden, und sogar eigene vektorielle Kartenskizzen in einem CAD-Programm erstellen.

Die Vektorbehandlung ab Version 1.5 erlaubt sogar die Mischung aus Rasterkarte und Vektorkarte, z.B. um auf einer Seekarte die Landumrisse vektoriell, den Hafenbereich aber hoch aufgelöst als Rasterkarte darzustellen.

Da der interne PDA-Speicher nur relativ kleine Kartengebiete aufnimmt, benötigen Sie eventuell eine zusätzliche PCMCIA Speicherkarte. Diese werden mit Kapazitäten von bis zu 40 MB angeboten. Der Preis für 16 MB beträgt zur Zeit etwa 700,- DM.

Die benötigte Kapazität richtet sich nach der Anzahl und Größe der gewünschten Kartengebiete. Beispielsweise nummt eine 16 MB Karte alle ICAO-Blätter Deutschlands in zwei Maßstäben auf, und bietet noch zusätzlich Platz für einige Anflugkarten.

 

Was ist GPS Map Lite?

Das Programm GPS Map Lite ist eine vereinfachte Version von GPS Map, welche sich auf die Grundfunktionen des Kartendarstellens und auf die Berechnung der Richtung und Entfernung zu einem definierbaren Zielpunkt beschränkt. Damit ist es die ideale Low-Cost Alternative für nichtprofessionelle Anwender, die nur gelegentlich z.B. in der Freizeit zum Wandern oder Autofahren ein einfaches Kartengerät mit Grundfunktionen einsetzen möchten. GPS Map und GPS Map Lite verwenden die gleichen Landkartenformate, so daß Sie alle bereits verfügbaren Karten auch mit GPS Map Lite verwenden können.

 

Anforderungen an den GPS-Empfänger

Da der GPS-Empfänger nur als Sensor verwendet wird, muß er nur wenige Anforderungen erfüllen:

Das weit verbreitete NMEA Protokoll hat viele Unterarten und Versionen, an die sich GPS Map und GPS Map Lite jedoch selbständig anpassen. Die folgenden NMEA-Kombinationen werden unterstützt:

Zusätzlich gesendete Telegramme werden automatisch unterdrückt.

Das das NMEA Protokoll keinen Quittungsbetrieb erlaubt, sollte der Empfänger nicht zu viele Telegramme pro Sekunde senden, um Datenüberläufe in der PDA Schnittstelle zu vermeiden. Mit Ausnahme des Trimble Personal Locator sind derzeit keine entsprechenden Problemfälle bekannt.

Wenn Sie einen nicht NMEA tauglichen Empfänger verwenden wollen, und selbst programmieren möchten, dann können Sie das optionale GPS Treiber Toolkit zusätzlich erwerben.